Lude et Labora
„spiele und arbeite“, ist ein serielles Werk, das ortsspezifisch und interaktiv in den Raum eingreift. Die modulare Gerüst-Konstruktion besteht aus tragfähigem Bambus und Schnüren und wird ohne weitere technische Hilfsmittel wie Krane oder Leitern aufgebaut. Es liegt kein vorgefertigter Bauplan vor, das Gerüst wird vor Ort schrittweise im Arbeitsprozess entwickelt und umgesetzt. Die Künstlerin sucht einen nachhaltigen Umgang mit den ihr eigenen Ressourcen, erforscht spielerisch ihre Handlungsmöglichkeiten und lotet im Experiment ihre Grenzen aus: Kraft, Ausdauer, Motivation, Imagination, Umsetzungsvermögen. Wie weit getraue ich mich hinauf, wie weit reichen meine Arme, wie lange macht es mir Freude, wann brauche ich eine Pause? Das Gerüst ist Fundament für die Langzeitperformance, welche schon im Aufbauprozess beginnt. Untersucht wird die Bewegung des menschlichen Körpers mit den erweiterten – oder eingeschränkten – Bedingungen des Objekts im Raum. Das wechselwirkende Verhältnis von Performerin und Objekt bestimmt die Entwicklung des Werkes. Die relevanten Bewegungsmuster integrieren auch Grundbedürfnisse, so entsteht beispielsweise ein Rastplatz zum Liegen oder ein Hochsitz zum Visionieren. In einer Videodokumentation wird der Prozesses aufgenommen und während der Ausstellungszeit gezeigt.
Die Besucher sind eingeladen, die Installation mit ihren eigenen Bewegungen zu erkunden.
Bambus als elastisches und stabiles Baumaterial, Zierpflanze und Nahrungsmittel mit langer Tradition in Asien sowie Biowerkstoff der Zukunft verfügt über vielfältige ökologische, ökonomische und symbolische Bedeutungen. Die Arbeit Lude et Labora ist die Weiterentwicklung der früheren Arbeit Flora et Labora.
Lude et Labora 1:
In der Gruppenausstellung I Am Flowers. I Am Animals.
Im Kunsthaus Langenthal
Installation in 3 aneinanderliegenden Austellungsräumen.
Ausstellung: 30.8.-11.11.2018
Lude et Labora 2:
In der Gruppenausstellung Das Goldene Kleeblatt
Im Kasko Basel
Grösse ca. 4x6x6m
Ausstellung: 14.3.-5.4.2020
Guerilla Blessings
Subversive Segnungen
Guerilla Blessings ist eine multimediale Serie künstlerischer Arbeiten, die mit einem performativen Charakter die atopische Verbreitung frequenzerhöhender Impulse fördert.
social hacking /
spiritual programming
creating / feeding a / many vortex
Production on Demand
Verteilerhotspots:
Vortex Maps in der Kunsthallekleinbasel, April 2017
Allerleiladen im Monatsmodell, März 2018
slap me baby Stickerconvention im 4057, 2018/19
Das goldene Kleeblatt im Kasko, März 2020
Beispiele von subversiven Segnungen:
Guerilla Blessings: I love Kompost
Da wo‘s stinkt, liegt die Scheisse und da ich es gerne wohlriechend mag, kümmere ich mich darum. Die Scheisse hat ihren Platz, sie kommt auf den Kompost und wird rezykliert, also zu einem wiederverwendbaren Gut umdefiniert. Abfallprodukte am richtigen Ort bzw. mit dem richtigen Umgang können sogar ihren Mehrwert entfalten. „Scheisse in Gold verwandeln.“
Guerilla-Blessing-Slogan: Ich liebe Scheisse.
Guerilla Blessings: EM – Dangos für den Rhein
EM – Effektive Mikroorganismen; eine hochwertige Konzentration von regenerativen Bakterienkulturen (Probiotics)
Dangos – japanisch für Knödel oder auch „Mudballs“ genannt.
Mikrobielles Klima in der Umwelt:
Durch die Zuführung von mit EM fermentierten Ton-Dangos wird das mikrobielle Klima und in Gewässern somit die Wasserqualität verbessert.
Die Rezeptur kann in viele Richtungen verändert werden, Ziel ist es, die effektiven Mikroorganismen in das Sediment zu befördern, um Fäulnis in Fermentation zu verwandeln.
Räucherbündel
Räucherpflanzen aus der Region werden rituell im Mondrhythmus gesammelt, zusammengebunden und getrocknet. Die (urbane) Wildsammlung wird durch eigene Anpflanzungen ergänzt. Die rauchenden Bündel erzählen die Geschichten ihrer Herkunft, einer alten kulturellen Tradition und wirken mit der Medizin ihrer Präsenz und ihren ätherischen Ölen in Räumen.
Geeignet für die Räucherung bei Feiern, Zeremonien, Hausreinigungen und Energiekörperreinigungen.
Die Räucherbündel können bestellt werden: silvia_studerus@hotmail.com
Die Auswahl variiert nach Saison und Vorrat.
Lavendula / Lavendel
– Blumig-süss, entspannend, einhüllend, gut zum Schlafen
Hierochloe odorata / Marien- oder Ruchgras, auch Sweetgrass
– Süss, erhebend, klärend
Thuja / Lebensbaum
– Konzentrationsfördernd, erfrischend
Juniperus communis / Wacholder
– Reinigend, stärkend, schützend, erdend, belebend
Taxus baccata / Eibe
– Lösend, stärkend, Schutz
Artemisia absinthum / Wermut
– Schlaffördernd, reinigend, intuitionsstärkend, für den Magen, antifungal, antibaktieriell, „grüne Fee“
Artemisia vulgaris / Beifuss
– Reinigend, lebensstärkend, antifungal, antibaktieriell, angeregtes Träumen, klarer Blick, „Geister ehren“
Artemisia cana / Steppenbeifuss
– Reinigend, Süss, stimulierend
Sequoia / Mammutbaum
– Stärkend, klärend, erdend
Lichen / Baumflechten
– Erdend, wärmend, Wald
Times on Earth
Medulla Oblongata
Serie manueller Drucktechniken
Acryl Stempeltechnik auf Karton oder Papier 150x212cm / 58x70cm / 42×59.5cm / Postkarten 2013 / 17 / 18
Mit Holzspiessen, Kartonabschnitten und weiteren Werkzeugen, die im Atelier vorhanden sind wird intuitiv Punkt für Punkt bezieheungs- weise Strich für Strich Farbe auf den meist grundierten Karton aufgetragen. Durch diese Technik der Farbauftragung wird der persönliche Pinselduktus auf ein Minimum reduziert. Die abstrakten Bilder erinnern an Landschaften oder Kartografien. Ab und an taucht frangmentiert eine symbolhafte Konzentration der Farbtupfer auf. Die Mehrschichtigkeit der Farbauftragung lässt übereinander liegende Rhythmen und Dynamiken entstehen.
Space Amulets
Production on Demand
Die Künstlerin als Sammlerin hat sich während dem Reisen auf semihaltbare Naturalien spezialisiert. Sich oftmals an Kraftorten (Vortexes) wiederfindend, werden Samen, Rinden, Schwemmhölzer und Ähnliches ausgelesen. Die Findlinge, welche von der Vortexenergie durchdrungen sind, ergänzen die Materialauswahl zur Herstellung von individualisierten Raum-Amuletten und verdichten die Energie der Objekte. Es entstehen „kleine Objekt-Vortexe“, welche den Raum, in dem sie sich befinden aber auch Menschen, die deren Erscheinung aufnehmen möchten, aufladen. Diese Aufladung wirkt präventativ und kurativ gegen Unheil und kann Freude verbreiten. So wird das Amulett auch gerne als „Wächter“ beim Eingang oder am Fenster positioniert. Durch die Betrachtung entsteht eine Interaktion vom Menschen zum Objekt, welches dadurch weiter aufgeladen wird.
Das kunsthandwerkliche Schaffen von Raum-Amuletten, vom Sammeln, über die Zusammenstellung hin zur Platzierung/Schenkung ist ein ritualisierter Prozess, eine Zeremonie. Es zeigt sich, dass die Produktion nur schwer auf Vorrat funktionniert, sondern erst auf einen konkreten Ort hin oder für eine spezifische Person.
Flora et Labora
Bambus, Schnüre
Bepflanzung Situationsspezifische Installation
Ca. 6x6x6m
2013 / 2014 (mit Begrünung)
Statische Beratung: Daniel Herz
Aufbauunterstützung: Damian Luchsinger & Daniel Herz
Das Gerüst aus Bambus und Schnüren wächst in den Raum. Es ist modular aufgebaut, erweiterbar, mobil und selbsttragend. Die (funktionsentbundene) Erscheinung ergibt sich aus pragmatischen und ästhetischen Entscheidungen. So erkennt man das Konstruktionsprinzip des Dreiecks, drei Ebenen sind angedeutet und die Konstruktion hat das Potenzial Nutzlast zu tragen.
Es werden keine zusätzlichen Gerüste, Leitern oder Krane zur Herstellung verwendet, es wird nur mit dem vorhandenen Material gearbeitet und mit der natürlichen Grenze der Machbarkeit von 2-3 Menschen.
Die monotone repetative Arbeit erfordert körperliche Leistung und mentale Konzentration. Es entsteht einen konteplativer Zustand. Die Arbeit wird nur solange ausgeführt, wie sie Freude erzeugen kann.
Im September 2013 wird die Arbeit im Rahmen der Diplomausstellung Perspektiven in der Messehalle Basel gezeigt. Der Wiederaufbau des Gerüsts wird im Mai 2014 im Garten der Villa Renata im Rahmen der Ausstellung Werke sind Wesen eingeweiht. In der Weiterentwicklung des Konzepts werden diverse Nutz- und Zierpflanzen integriert. Die Arbeit steht bis Ende Gartensaison 2014.
Nachdenken über Bambus - Auszüge aus dem Skizzenbuch
Trichter
Holz, Vlies / ca. 4x4x3m / 2012
Raumbezogen auf Filter 4, Reservoirstrasse, Basel
Ausstellung „landunter 01“, 5.5. – 2.6. 2012
Statische Beratung: Daniel Herz
Aufbauunterstützung: Damian & Kevin Luchsinger
Die Trichterform, die sich von der Decke bis knapp über den Sandboden erstreckt, weist eine Unterteilung des horizontalen Querschnitts in 4 Teile mit unterschiedlichen Radien auf. Die verschiedenen Radien richten sich nach den kardinalen Himmelsrichtungen Nord / Ost / Süd / West aus. Im Norden ist das Segment mit der grössten Ausdehnung, der Süden hat das schmälste Volumen. Die Ausdehnungsradien der Himmelsrichtungen wurden aus dem Erd-Medizinrad, dem Orientierungswerk der nordamerikanischen Indianer, ähnlich unserem astrologischen Tierkreis, abgeleitet. Des weiteren geht die Form des Trichters von der Architektur der Filteranlage aus. Es ergeben sich so der maximale und der minimale Ausdehnungsradius aus den Gegebenheiten eines Raumsektors, der durch 4 quadratisch angeordnete Säulen begrenzt ist. Durch die asymmetrische Form entsteht Orientierung im symmetrischen, sich beliebig wiederhol- und erweiterbaren Raum der ehemaligen Wasserfilteranlage.
Busch / Wiese / Wald
analoge schwarz / weiss Fotografie im Klein- & Mittelformat
2012
In der Serie Busch / Wiese / Wald wird das Thema der Landschaftsdarstellung behandelt. Im klassischen Landschaftsbild wird oft ein weites Panorama eröffnet, welches dem Betrachter Geschichten erzählt und Erinnerungen in ihm wachruft. Dieser begriffliche Projektionsraum wird in den vorliegenden Bildern negiert, weil keine narrativen Elemente in den heruntergebrochenen Räumen zu entdecken sind. Es sind vielmehr einfach unspektakuläre Landstriche. Der Fokus liegt auf abstrakten Erscheinungen und formalen Bildkompositionen. Das körnige Schwarz / Weiss erhöht den Abstraktionsgrad und gibt dem Betrachter mehr Raum.